Kupferstadt Stolberg
In eine positive Zukunft.
Case Study Übersicht
Case Study Übersicht
Ein Rathaus für Mensch und Umwelt.
Kunde: Kupferstadt Stolberg
Standort: Stolberg, NRW
Konzept: Mehrwert für Mensch und Umwelt
Hintergrund
Hintergrund
Im Juli 2021 traf eine große Umweltkatastrophe die Kupferstadt Stolberg, bei der sich der Vichtbach in einen reißenden Fluss verwandelte und viele Teile der Stadt zerstörte. Darunter auch das Rathaus. Seitdem arbeiten die Mitarbeitenden der Verwaltung über die ganze Stadt verteilt an verschiedenen Standorten, teilweise hybrid aus dem Home Office. Daher ist eines klar: Stolberg braucht ein neues Rathaus, an dem alle Mitarbeitenden wieder an einem Standort zentral zusammenkommen können und den Bürgerinnen und Bürgern ein guter Service geboten wird.
Stolberg hatte von den positiven Auswirkungen auf die Arbeitsabläufe und die Umwelt gehört, die die Stadt Venlo in den Niederlanden mit ihrem neuen Rathaus erzielt hatte, und stieß auf Veldhoen + Company, die für dieses Projekt mitverantwortlich waren. Nach einer Besichtigung des Rathauses von Venlo beschloss die Stadtverwaltung von Stolberg, sich auf den Weg zu machen, ihre Zukunft der Arbeit mit V+C zu gestalten.
Wir haben diese Fallstudie ganz am Anfang der Reise in Richtung Activity Based Working für Stolberg begonnen, um unseren Denkprozess zu beleuchten und einen Einblick in die Planung zu geben und um zu zeigen, wie es ist, ein Projekt dieser Ambition von der Konzeption an in Angriff zu nehmen.
Das neue Verwaltungsgebäude wird direkt neben dem historischen Rathaus, welches demnächst saniert und weiterhin den Ratssaal sowie Räumlichkeiten für Trauungen beherbergen wird, seinen Platz im Stadtkern finden.
Ziele
Ziele
- Definition einer modernen, zukunftssicheren Arbeitsweise
- Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität, Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung
- Stärkung der abteilungs- und ämterübergreifenden Zusammenarbeit
- Etablierung eines zentralen Bürger-Services für die Stolberginnen und Stolberger
- Planung eines Verwaltungsgebäudes, welches einen Mehrwert für Mensch und Umwelt bietet.
Die Projektbausteine
Die Stadt Stolberg hat sich für einen ganzheitlichen Ansatz zur Planung und Realisierung eines neuen Rathauses und neuer Arbeitsweisen entschieden, der aktuell folgende Projektbausteine umfasst.
1. Cradle to Cradle (C2C): Mehrwert für Mensch und Umwelt
Das neue Rathaus soll Maßstäbe setzen, indem es u.a. zu einem besseren Innenstadtklima beiträgt, kreislauffähig ist, ein Wassermanagement etabliert wird und energie-effizient bzw. -effektiv ist. Mitarbeiter:innen und Besucher:innen sollen sich in gesunden und attraktiven Räumlichkeiten wohlfühlen. Zusammen mit den Verantwortlichen der Stadt und Politik definieren wir in verschiedenen Workshops die C2C-Ambitionen als wichtige Grundlage für den Planungsprozess und die Architektenausschreibung.
WAT IS „CRADLE TO CRADLE (C2C)" ?
C2C (Deutsch: „von der Wiege zu Wiege“) ist eine Nachhaltigkeitsphilosophie, die den Ansatz einer konsequenten Kreislaufwirtschaft beschreibt. Anstatt den ökologischen Fußabdruck nur zu reduzieren, geht es beim C2C-Prinzip viel mehr darum, Mensch und Umwelt einen echten Mehrwert zu bieten. So können Gebäude, die nach C2C-Prinzipien errichtet sind, zum Beispiel für eine geringere Feinstaubbelastung und ein besseres Innenstadtklima sorgen.
2. Activity Based Working: Neue, flexible Arbeitsweisen
Wie möchte die Stadtverwaltung Stolberg zukünftig arbeiten? Das ist die zentrale Frage innerhalb dieses Projektbausteines. Mit der Analyse der heutigen und zukünftigen Arbeitsaktivitäten unterstützen wir die Verwaltung dabei sich auf Activity Based Working (ABW) vorzubereiten. Ein elementarer Faktor für den Start dieses Change-Prozesses ist, dass wir alle Mitarbeitenden aktiv einbinden. So schaffen wir mittels Workshops und Trainings Inspiration für die New Ways of Working und definieren gemeinsam Ziele und eine Vision, mit der sich alle identifizieren können.
Zusammen mit den ermittelten Daten aus unserer „New Ways of Working“-Umfrage erhalten wir einen Einblick in die aktuellen Arbeitsweisen und die Wünsche hinsichtlich der zukünftigen Art zu arbeiten.
3. Raum- und Funktionsplan (RFP) und Bau- und technische Ausstattungsbeschreibung (BAB)
Die Ambitionen und Ergebnisse hinsichtlich Cradle to Cradle und Activity Based Working werden als wichtige Grundlage für den anstehenden Architektenwettbewerb in den RFP und BAB einfließen. Damit wird u.a. beantwortet, wie viel Fläche benötigt wird und wie die zukünftigen Räumlichkeiten genutzt werden, um hybrid und aktivitätsorientiert arbeiten zu können. Ebenso werden technische Anforderungen des neuen Rathauses definiert, die z. B. Struktur, Belüftung, Beleuchtung, Akustik und Nachhaltigkeit betreffen.